AKTUELLE VERANSTALTUNGEN

»Die geistige Dynamik des globalen Wandels der Religionen: Europa, Indien, China und Japan«

In INDIEN  glauben ca. 30% der gebildeten Inder nicht mehr wörtlich an die Lehren ihrer Religionen; Brahma, Vishnu und Shiva sind für sie starke Symbole für der Kreislauf des Lebens; sie glauben auch nicht mehr an die vielen Geburten. Trotzdem schätzen sie die Mythen und die Riten ihrer Kultur. Wir sehen den Übergang von einer “Glaubensreligion” zu einer “Kulturreligion”.  Dieser Übergang ist in der VR CHINA am weitesten vorangekommen, schon die Philosophen Kong zi (Konfuzius), Meng zi, Mo di oder Shang Yang haben die Religionen relativiert. Heute werden in China 5 Religionen gelebt, vor allem die Riten der Daoisten und der Buddhisten sind weit verbreitet. Doch die Verehrung der Götter (Niü Kua) spielt kaum noch eine Rolle. Die Moralwerte werden nicht mehr aus der Religion hergeleitet, die Beziehung zu den Ahnen ist intensiv geblieben. In JAPAN ist die Vermischung der Religionen am weitesten gediehen. Viele der gebildeten Japaner (35 bis 40 %) nehmen die Lehren der Religion (Amaterazu, Izanagi, Izanani) nicht mehr wörtlich. Aber die vermischen in ihrem Leben ständig Shinto-Riten mit den Riten der Daoisten und der Buddhisten. Sie leben in der Symbolwelt mehrerer Religionen gleichzeitig. Die Riten geben ihnen Lebenskraft und Lebensfreude.

Auch in WESTEUROPA und NORD-AMERIKA haben sich die religiösen Überzeugungen der Glaubenden stark verändert.  Die Religionskritik und die Erkenntnisse der Psychologie haben Wirkung gezeigt. Die Gotteslehren sind humaner, liberaler und lebensnäher geworden.  Von der Philosophie her gelten die pragmatischen Kriterien der Nützlichkeit oder der Schädlichkeit religiöser Lehren (William James 1902). Dadurch haben sich in den Köpfen und Herzen vieler Zeitgenossen die alten Lehren vom zornigen Gott, von der Erbsünde, vom göttlichen Gericht, vom Teufel und von des ewigen Feuerhölle weitgehend aufgelöst, die patriarchalen Gottesbilder relativieren sich, weibliche Bilder und Moralwerte kommen ins Spiel. Doch die Christen trennen sich in liberale tolerante und lernbereite Christen, und in fanatische und fundamentalistische Christen (Bibel und Dogma). Auch hier ist der Übergang von der Glaubensreligion zur Kulturreligion überaus deutlich. Denn auch Atheisten und Agnostiker schätzen die christlichen Kulturwerte (Bauwerke, Musik, Malerei, Dichtkunst, Moralwerte). Viele Zeitgenossen wenden sich heute der Esoterik zu, sie können das Weltbild der Naturwissenschaften nicht ertragen; sie verbinden archaische mythische Weltbilder mit Erkenntnissen der Quantenphysik.  Wenig Veränderung gibt es in RUSSLAND, in der Orthodoxen Kirche, sie verbindet weiterhin die Religion mit dem Krieg. Sie hatte nie eine rationale Aufklärung zugelassen. Im ISLAM sind deutliche Veränderungen im Gang, in den vielen Ländern in unterschiedlichen Geschwindigkeiten.  Auch hier ringen liberale Moslems mit den Fundamentalisten der Religion, die nichtpraktizierenden Moslems mit den religiösen Fanatikern.

Der schlichte, kraftvolle Minimalismus der Kapelle vermittelt etwas Besonderes. Er verstärkt die Messfeier – eine Verbindung mit dem Überirdischen.

Ich habe Freunde gefunden, die mich hoffentlich noch lange begleiten mögen.

Dankbar bin ich für die unterschiedlichen Motivationen durch Norbert Greinacher, Jochen Schmauch, Franz Haslinger, Joop Roeland, Msgr. Strobl und Msgr. Mauer.

Die Ideale / Illusionen der 68er Jahre:

  • B. unser “naiv radikaler Club“
  • Maßhalten
  • Als mündiger Bürger dialogfähig bleiben, aber auch misstrauisch sein gegen “betreutes“ Denken

~ Paul Bruckmayr